Wanderbericht

Wanderung der 1. Mannschaft 2014

Bericht von Erik Schreyer

Die Wanderer erneut ohne Fotograf Ingo.

Das Ende der Verbandsliga-Saison nutzte unsere erste Mannschaft traditionell zu einer Wanderung durch die Eifel mit anschließendem Abendessen. Zu unserem diesjährigen Ausflug durften wir den Wanderneuling Lars willkommen heißen, der schon im Vorfeld allerlei schauerliche Episoden aus den zurückliegenden Unternehmungen erzählt bekam. Im Vordergrund stand dabei natürlich unsere Expertise in der geplant ungeplanten Verlängerung der Wanderstrecke.
Doch schon der Beginn der Wanderung verhieß einen anderen Verlauf. Im Gegensatz zum letzten Jahr betrug die Abweichung vom angepeilten Startpunkt weniger als 2 km und so konnten wir pünktlich um 11 Uhr starten. Aller Unkenrufe zum Trotz (der Wetterbericht um 10:30 Uhr versprach ein Gewitter in naher Zukunft) hörte das letzte Tröpfeln des Regens nur wenige Meter entfernt vom Parkplatz auf, so dass schon bald die Regenjacken wieder abgelegt werden konnten.
Nachdem wir uns im letzten Jahr an einer Karte aus dem vergangenen Jahrhundert orientierten, erhofften wir uns von dem Wandervorschlag einer Zeitung aus dem Jahre 2010, dass die darin enthaltenen Wegweiser noch immer dem Anspruch der Aktualität genügen. Um dies schon vorwegzunehmen: dem war nicht so. Zumindest den Weg aus der Zivilisation, in Gestalt des Ortes Schmidt, hinaus haben wir (fast) ohne Umwege gefunden, so dass wir uns bald auf einem Pfad zur "Hubertushöhe" (auch in diesem Jahr konnten wir uns dem allgegenwärtigen heiligen Hubertus nicht entziehen) befanden. Diese bot schon zu Beginn der Reise einen Höhepunkt in Form einer wunderschönen Aussicht auf den Rursee. Kurz darauf trafen wir mit einer Weinbergschnecke zum ersten Mal einen Reisebegleiter der uns immer wieder an ausgewählten Stellen erwartete. Es ist und bleibt uns ein Rätsel wie sich die Schnecke so sagenhaft schnell fortbewegen konnte. Bald wurde klar, dass auch dieser Ausflug nicht ohne gelegentliche Schwierigkeiten bei der Wegwahl auskommen würde, denn die Wanderroute 13, welche uns die meiste Zeit Orientierung bieten sollte, wurde offenbar in den letzten 4 Jahren im Zuge einer Reform der Wanderwege abgeschafft. (Dies wurde auch Klaus' Plan, uns nach der ASVb-Versammlung entgegen zu wandern, zum Verhängnis)
Nun verlief unser Weg eine Weile recht ruhig und insbesondere Hans-Jürgen sehnte sich zunehmend nach einer der "Schutzhütten" um sich ein bisschen zu erfrischen und zu stärken. Der Versuch einen Hochsitz zu erobern scheiterte als der Späher Fabian vom lautstarken Brummen zahlreicher Bienen im Inneren des Hochsitzes zurückgeschlagen wurde. Nichtsdestotrotz erreichten wir bald planmäßig (ja tatsächlich) den angestrebten Rastpunkt. Vertrieben von zwei Zecken, die sich an Lars' Hand erblicken ließen, brachen wir (manche etwas sorgenvoll) wieder auf.
Am Ende einer weiteren langen Geraden, die unter anderem mit einem sehenswerten Feuersalamander aufwarten konnte, erblickten wir in der Ferne das panormahafte Bild der Nideggener Burg, welche in etwa die Hälfte der Wanderroute markieren sollte. Dies löste bei einigen Beteiligten erste Anzeichen von Nervosität aus, ob wir es dieses Mal überhaupt schaffen würden, uns zu verlaufen, um Lars denn auch alles Versprochene bieten zu können. Als dieses Gefühl sich allzu stark auszubreiten drohte, entschieden wir uns an einer recht uneindeutig beschriebenen Stelle zielsicher für den falschen Weg. Nach einem kurzen Anstieg und einem Pfad in den Wald hinein, endete selbiger spontan und führte uns an die Kante eines Stück recht stark abschüssigen Waldes. Es folgte eine Episode der Orientierung mit elektronischer Unterstützung (beim Wandern zum Glück noch nicht durch die FIDE verboten). Schließlich trafen wir die Entscheidung uns den Abhang hinunter in Richtung des dort von uns vermuteten Wanderweges zu wagen. Diesen erreichten wir auch ohne Verluste und nach wenigen Metern kamen wir an einen Wegweiser mit der Aufschrift: "Schmidt 5,0 km".
Mittlerweile waren alle beruhigt, dass wir unser Versprechen nach einer unkonventionellen Wegführung einhalten konnten, wenn auch der zeitliche Rahmen deutlich weniger belastet wurde als bei früheren Ausflügen. Etwa 2,0 km vor Schmidt holte uns der Regen doch noch ein, überschritt aber glücklicherweise nur sehr kurzzeitig die Grenze des Unangenehmen. Wir unternahmen noch einen letzten Versuch vom geraden Weg in Richtung Ausgangspunkt abzukommen und folgten dem Wanderweg "Katze" welcher sich allerdings entgegen der (berechtigten) Vermutung nicht als Weg in Richtung Schmidt sondern als Rundweg entpuppte, der uns schon nach kurzer Zeit wegzuführen drohte. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns, Abstand von einem zweischneidigen Zeitopfer in Form einer nicht klar dokumentierten Strecke durch den Wald zu nehmen und stattdessen den finalen Abschnitt der Wanderpartie sicher zu einem befriedigenden Ende zu führen.
Für die letzte Überraschung beim Erreichen des Parkplatzes sorgte Klaus, der uns dort erwartete. Er hatte sich vom Fehlen der Route 13 nicht abschrecken lassen und eine eigene kleine Wanderung unternommen die allerdings zu einem rascheren Ende führte als ihn der aufkommende Regen zum umkehren bewegte.
Beim traditionellen Abendessen war Klaus aber natürlich mit von der Partie. Dieses stellte zum wiederholten Male einen abschließenden Höhepunkt eines wie jedes Jahr herausragenden Wandertages dar, der wie immer viel Freude und Bewegung brachte. Schon jetzt darf man gespannt sein, was uns, nach der nun folgenden einjährigen Erholungspause, beim nächsten Mal erwartet.



Eine Dokumentation unbekannter Pfade