Turnierruhe? Nein, danke!
Geschrieben von Klaus K. Haverkamp am 05.11.2013 um 12:11
An den letzten beiden Wochenenden nahm ich an zwei sehr unterschiedlichen Schachturnieren teil.

Als ich mich 1981 erstmals einem Schachverein anschloß, lernte ich das oberste Prinzip des Turnierschachs, die Turnierruhe, kennen. Novizen, die dieses nicht sofort verinnerlichten, wurden mit strengen Blicken, empörtem Zischen und dem Ruf "Turnierruhe, bitte!" gemaßregelt. Dieses alte Dogma warfen nun unsere Kerkrader Freunde bei ihrer Schach-Rocknacht unbekümmert über Bord und legten zur Partiebegleitung Rockmusik in Fetenlautstärke auf. Damit nicht genug, stellte Arno noch während der Partien Quizfragen, durch deren richtige Beantwortung man weitere Punkte gewinnen konnte. Ob mich nun die Beschallung behinderte oder inspirierte, ist schwer zu sagen; meine Punktausbeute mit 8/14 war eher mäßig (ich führe es mal auf die kurze Bedenkzeit von 7 Minuten zurück). Dafür kann ich mit 6 von 15 möglichen Quizpunkten sehr zufrieden sein, da ich praktisch bei jeder Frage raten mußte. Mit insgesamt 14 Punkten hatte ich am Ende 5,5 Punkte Rückstand auf den Sieger Glenn Freer. Es war jedenfalls eine sehr schöne Erfahrung, mein liebstes Hobby mit dem Hören guter Musik zu verbinden. Schach-Rocknacht2013

Beim Pöppinghaus&Wenner-Turnier in Kerpen ging es dann wieder ruhiger zu. Mit 43 Teilnehmern im Kerpener Vereinsheim war es zwar etwas eng, aber die Spielbedingungen waren noch in Ordnung. Kurioserweise gingen meine ersten acht Partien jeweils an Schwarz (wobei in fast allen Partien grobe Fehler den Ausschlag gaben): vier Schwarz-Siege wechselten sich ab mit 4 Weiß-Niederlagen. In der letzten Runde traf ich dann leider auf einen Gegner, der mit den weißen Steinen umgehen konnte.

1. GM Felix Lewin 7,5/9 (+7 =1 -1)
2. FM Michael Buscher 7/9 (+7 -2)
25. Klaus Haverkamp 4/9 (+4 -5)
15-Minuten-Schnellschach, 9 Runden Schweizer System, 43 Teilnehmer, 1 GM, 3 IM Tabelle
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