Sommerschach I: Pech und Pannen in Naujac sur mer
Geschrieben von Klaus K. Haverkamp am 15.07.2013 um 22:45
Vom 30. Juni bis zum 7. Juli wurde in Naujac sur mer das 16. Open des Vins de Médoc ausgetragen. Als ich am Freitag in Naujac eintraf, war der Himmel bedeckt; ebenso am Samstag bei nur 18° C. Aus Prinzip ging ich trotzdem ins Meer. Sonntags wurde das Wetter schön, und abends begann das Turnier. Meine aktive Spielanlage brachte mich in gewisse Schwierigkeiten, aber ich rettete mich ins Remis. Zufrieden mit meiner heldenhaften Verteidigung freute ich mich auf die zweite Runde. Am nächsten Tag glaubte ich, eine halbe Stunde vor Rundenbeginn zum Turniersaal zu kommen; doch als ich eintrat, liefen die Partien bereits seit 5 Minuten. Ursache war die zur Neige gehende Batterie meiner Armbanduhr. Mein anschließendes schlechtes Spiel widerte mich so an, daß ich (innerlich) das ganze Turnier verfluchte. Am Dienstag stand die Doppelrunde auf dem Programm. Als ich morgens mit dem gemieteten Fahrrad zum 2km entfernten Spielsaal fahren wollte, war der Hinterreifen platt. Wieder kam ich 5 Minuten zu spät. Nach interessantem Mittelspiel fand ich mich in einem Endspiel mit Dame, Läufer und vier Bauern auf beiden Seiten wieder. Dieses war unangenehmer, als ich gedacht hatte, und brachte eine weitere Null. Zum Trost durfte ich dann gegen einen elolosen Gegner antreten. Doch nach zehn Zügen hatte ich einen Bauern weniger und den König im freien Feld. Mit Mühe vermied ich weiteren Materialverlust. Mein Gegner nutzte dann die Gelegenheit zum Dauerschach, um das Remis gegen den übermächtigen 2000er unter Dach und Fach zu bringen. Auf dem Rückweg kam ich dann in den Regen, der bis zum nächsten Morgen anhielt. An den nächsten zehn Tagen gab es dann aber schönes Sommerwetter, während mein Schach weiterhin zu wünschen übrig ließ. Erst in der letzten Runde schaffte ich es, mit einer guten Positionspartie auf 50% zu kommen.

Unter den 83 Teilnehmern waren 12 Deutsche, von denen die meisten Stammgäste bei diesem Turnier sind. (Gegen vier davon wurde ich gepaart mit der kargen Ausbeute von einem halben Punkt.) Der Preis für den Sieger besteht aus seinem Gewicht in Rotwein. Günstig für die Veranstalter, daß in diesem Jahr einer der leichtesten Teilnehmer gewann (auch wenn der Bürgermeister die Wiegung ein wenig zu dessen Gunsten beeinflußte). Der Besuch auf dem Schach-Campingplatz (Link) lohnt sich übrigens auch in der zweiten Julihälfte und im August.

1. FM Paul Velten (FRA) 7,5/9 (+6 = 3)
vor drei Spielern mit 6,5/9
46. Klaus Haverkamp (GER) 4,5/9 (+3 =3 -3)

9 Runden beschleunigtes Schweizer System,
Abschlußtabelle, 83 Teilnehmer, 9 IM
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